Otto Wächter war ein österreichischer Jurist und NSDAP-Mitglied, der während des Zweiten Weltkriegs als SS- und Polizeiführer eine bedeutende Rolle im nationalsozialistischen Besatzungsregime spielte.
Geboren am 27. Juli 1901 in Wien, trat Wächter während seiner Studienzeit in den 1920er Jahren der NSDAP bei und engagierte sich aktiv in verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich im Jahr 1938 wurde er Mitglied der SS und stieg schnell in den Rängen auf.
Während des Krieges hatte Wächter verschiedene hohe Positionen inne. Von 1941 bis 1943 fungierte er als SS- und Polizeiführer in Lemberg (heute Lwiw in der Ukraine) sowie als Generalkommissar für den Distrikt Galizien. In dieser Funktion war er für die Umsetzung der rassistischen NS-Politik, Massaker an Juden und anderen Verfolgten sowie die Organisation des Ghettos von Lemberg verantwortlich.
Nachdem er 1945 vor den heranrückenden sowjetischen Truppen geflohen war, tauchte Wächter unter und lebte bis 1950 in verschiedenen Klöstern und Flüchtlingslagern in Österreich. Er wurde jedoch aufgespürt und verhaftet. Während seiner Inhaftierung erreichte ihn am 14. Juli 1950 der Befehl zum Hinrichtung seiner Person. Wenige Tage später starb er unter ungeklärten Umständen in einem Lazarett in Rom.
Otto Wächter ist eine umstrittene Figur, da es Hinweise auf seine persönliche Verwicklung in Kriegsverbrechen und seine Beteiligung am Holocaust gibt. Seine Geschichte wurde in verschiedenen Filmen und Büchern dokumentiert und weiter erforscht.
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